Thorsten Konigorski

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Les belles Orgues

Ein fal­scher italienischer Plu­ral im Pro­gramm­heft, „Sonata per organi” für das Orgel­so­lo­stück eines mutmaßlich fran­ko­pho­nen ita­lie­ni­schen Kom­po­nis­ten, ließ mich gedanklich noch­mal auf die merk­wür­dige gram­ma­ti­ka­li­sche Pra­xis im fran­zö­si­schen Wort l’orgue sto­ßen: Sowohl die Sin­gu­lar– als auch die Plu­ral­form bezeich­nen, bau­art­lich durch­aus erklär­bar, eine (ein­zige) Orgel.

Dazu: mas­ku­lin im Sin­gu­lar, aber femi­nin im Plu­ral. Und, als sei das nicht verwirrend genug: mas­ku­lin im Plu­ral, falls wirk­lich meh­rere Orgeln gemeint sein sollten. Paradox.

Carlo Hom­mel wies mich sei­ner­zeit dar­auf hin, daß l’orgue die­se grammatikalische Anomalie mit dem Wort l’amour teile, und die­ses durch­aus poe­ti­schen Detail läßt mir die beschriebene sprachliche Stolperfalle eher charmant als verwirrend erscheinen.

Thorsten Konigorski · Vechta · 0170 7975575 · Impressum