Thorsten Konigorski

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Musicovid

Wenngleich coronabedingt Live-Auftritte nicht stattfinden können und unabhängige Musiker um ihren Lebensunterhalt fürchten müssen, spielt Musik offenbar dennoch eine große Rolle derzeit: Leute singen miteinander auf ihren Balkons oder musizieren „einander zu“, es gibt eine ungekannte Fülle von Splitscreen-Videos. An anderer Stelle habe ich dazu eingeladen, in dieser Zeit mal ganz bewusst Musik zu hören.

Ich finde es daher in diesem Kontext außerordentlich spannend, dass nun das Max-Planck-Institut für empirische Ästhetik das internationale Forschungsnetzwerk Musicovid initiiert; dazu heißt es in der Projektbeschreibung:

„Es scheint, dass Musik großflächig und kreativ als Mittel genutzt wird, um die diversen Herausforderungen, die die aktuelle Krise an den Einzelnen stellt, individuell und sozial zu bewältigen, darunter Angst, Langeweile, Einsamkeit, Stress und Zukunftsunsicherheit. Daher hat sich ein globales Netzwerk von Forschern unterschiedlicher Herkunft gebildet, um sich mit dem Ziel zusammenzuschließen, die Vielzahl der Arten, wie Musik während der COVID-19-Pandemie verwendet, erlebt und diskutiert wird, zu dokumentieren, zu untersuchen und zu verstehen. Wenn wir erklären können, wie und unter welchen Umständen Musikpraktiken dem Einzelnen die Möglichkeit bieten können, mit einer bedrohlichen Situation wie der jetzigen fertig zu werden, könnte dieses Wissen den Gesellschaften helfen, besser vorbereitet zu sein, sollte es in Zukunft zu einer ähnlichen Situation kommen. Allgemeiner ausgedrückt können die Forschungsergebnisse aus dieser Arbeit langfristige Auswirkungen auf die Entwicklung klinischer und therapeutischer Interventionen und bewährter Verfahren zur Bekämpfung von Einsamkeit und sozialer Isolation haben.“

Thorsten Konigorski · Vechta · 0170 7975575 · Impressum