Thorsten Konigorski

Ich bin Mu­si­ker und ar­bei­te als Re­fe­rent und Or­gel­sach­ver­stän­di­ger im Bi­schöf­lich Müns­ter­schen Of­fi­zia­lat, der kirch­li­chen Ver­wal­tungs­be­hör­de für den nie­der­säch­sisch­en Teil des Bis­tums Müns­ter. Dort be­treue ich in der Kir­chen­ent­wick­lung den Fach­be­reich Mu­sik.

An der Uni­ver­si­tät Vech­ta ha­be ich ei­nen Lehr­auf­trag Or­gel.

Ich ge­hö­re der Li­tur­gie- so­wie der Kir­chen­mu­sik­kom­mis­si­on des Bi­schofs von Mün­ster an, sit­ze im Vor­stand der Ar­beits­ge­meinschaft der Äm­ter und Re­fe­ra­te für Kir­chen­mu­sik in Deutsch­land (AGÄR), bin Mit­glied der Kon­fe­renz der Lei­ter­in­nen und Lei­ter kir­chen­mu­si­ka­lisch­er Aus­bil­dungs­stät­ten in Deutsch­land (KdL), der Ver­ei­ni­gung der Or­gel­sach­verstän­di­gen in Deutsch­land (Be­irat für die Aus­bildung), VOD, der Ge­sell­schaft der Or­gel­freun­de (GDO) so­wie der Ge­sell­schaft für Mu­sik­theo­rie (GMTh). Ich en­ga­gie­re mich nach wie vor für den Ver­ein Kir­chen­mus­ik in St. Re­mi­gi­us Vier­sen e.V.

Webseite

Die­se Sei­te exis­tiert seit 2006 und hat­te un­ter­schied­li­che In­ten­tio­nen, Er­schei­nungs­bil­der und wur­de mit un­ter­schied­li­chen Con­tent-Ma­nage­ment-Sys­te­men be­trie­ben. Sie er­leb­te auch län­gere Pau­sen­zei­ten. Da­her rüh­ren Un­voll­stän­dig­keit und He­te­ro­ge­ni­tät der über die Such­fun­kti­on zu­gäng­li­chen Sei­ten­er­geb­nis­se.

Es gibt ei­nen RSS-Feed.

AΛΣ · IXH · XAN

Adeste fideles

In jedem Jahr freue ich mich darauf, in der Weihnachtsliturgie das Lied Adeste fideles (Gl 242 bzw. 241) zu begleiten. Die Melodie – das älteste Manuskript wird auf ca. 1740 datiert – ziehe ich den Melodien anderer Lieder der gleichen Entstehungszeit eindeutig vor, sie überragt beispielsweise „Tauet Himmel den Gerechten“ von 1777, „Heb’ die Augen, dein Gemüte" von 1741 oder auch „Erde, singe, dass es klinge“ von 1741.

Im liturgischen Kontext aufgeführte Musik birgt immer die Chance, einem kommerziellen Overkill zu entfliehen, der natürlich gerade Weihnachtlieder sucht und ausnutzt — zum Schaden für deren allgemeine Rezipierbarkeit. Ersteres ist mir als Musiker Ansporn, Letzteres eine echte Qual.

Daher will ich, obgleich doch noch gar nicht Weihnachtszeit ist und es auch schon ältere Videos sind, die in Kollegenkreisen bereits länger kursieren, auf folgende Mitschnitte dreier Introituum über „Adeste fideles“ aus Hauptstadtkathedralen hinweisen. Allen gemeinsam ist ein vergleichsweise schlichtes Setting: Ausführung allein mit Orgel, Chor und Gemeinde, letztere in unterschiedlichen Intensitäten. Der Aufführung als Introitus ist immer auch die spezifischen Erfahrung der Räumlichkeit eigen, und mindestens visuell bleibt dies im Durschreiten der Kathedralräume im Video erhalten: 1) Notre Dame de Paris, deren legendäre, Clarté und Force versprühende Cavaillé-Coll-Orgel hier in so reizvollem Kontrast zum schlichten, aber guten Chorgesang steht, 2) Westminster Abbey in London mit einer tollen Gemeinde­integration und dem nicht nur wunderbar komponierten, sondern hier auch exzellent ausgeführten beschließendem Überchor von David Willcox nach Statio und Inzens und 3) dem Petersdom in Rom.

Am Ende wird wohl jeder die erheblichen Stil- und auch Qualitätsunterschiede erkennen. Quality. Matters. Though.

2. Dezember 2024