Thorsten Konigorski

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Papst will keine Banalitäten

Ich lese das Papstzitat, die Sakralmusik müsse "vollständig in die künstlerischen und musikalischen Ausdrucksformen der Moderne eingebettet sein". Und: Gut ausgebildete Kirchenmusiker könnten einen bedeutenden Beitrag für die nötige "Erneuerung der Sakralmusik, vor allem in qualitativer Hinsicht" leisten. Bisweilen überwiege eine "gewisse Mittelmäßigkeit, Oberflächlichkeit und Banalität".

Diese Forderung überrascht mich, und ich finde sie gut. Strukturell muss das dann aber den Kirchenmusikern auch ermöglicht werden. Was passiert derzeit mit Musikern, die sich gegen die vorherrschenden Banalitäten wehren? Die gar - im musikgeschichtlichen Sinn - vorwiegend Musik der Moderne machen? Solange Kirchenmusiker, wie beispielsweise im Bistum Aachen, Angestellte der Kirchengemeinden (und nicht des Bistums) sind, wird sich eine qualitative Erneuerung in Richtung Moderne nicht einstellen. Es fehlt an Schutz und klaren Kompetenz-Zuordnungen.

Mir geht es in dieser Hinsicht in meiner Stelle sehr gut, zumal sich im Bistum Aachen diesbezüglich etwas zu tun scheint. Aber ich habe auch eine Zeit erlebt, in der das nicht so war und kenne viele Kollegen, die es nicht wagen, sich zu diesem Thema öffentlich zu äußern. Mir stellt sich die Frage, ob Kirche den Mut finden wird, diese Forderung des Papstes zur Verwirklichung zu verhelfen.

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