Ein Nachtrag zur Bemerkung gestern - auch wegen einer teilweise recht bizarren Diskussion auf Facebook: Es geht nicht um eine Stildebatte. Ich glaube, wir können über die Kirchenmusik heute keine Stildiskussion führen. Aber wir müssen eine Qualitätsdebatte führen. Wie Dr. Ansgar Hoff in einem Beitrag für Musica sacra bemerkte:
Eine eindeutige Favorisierung eines Stils verstößt gegen die „zentrale” solidarische Erfahrung des theologischen Abstands zu Gott. Hier zählt keine Stimme mehr als die andere und auch nicht zwei mehr als eine. „Wir müssen mit dem Plural rechnen.” So darf nicht der gregorianische Choral von populärer Sakralmusik verdrängt werden, nicht Bach von Penderecki, nicht Reger von Pärt, nicht „alte” von „neuer” oder umgekehrt. Jede Stilprävalenz in der Praxis der Kirchenmusik unterschlägt den Stil des anderen und verstößt damit gegen [...] den Stil, der das Andere gelten lässt. Insofern treffen sich postmoderner Stil und christlicher.
Seine Überlegungen sind weitaus umfangreicher, ich teile sie nicht alle.