Thorsten Konigorski

Ich bin Mu­si­ker und ar­bei­te als Re­fe­rent und Or­gel­sach­ver­stän­di­ger im Bi­schöf­lich Müns­ter­schen Of­fi­zia­lat, der kirch­li­chen Ver­wal­tungs­be­hör­de für den nie­der­säch­sisch­en Teil des Bis­tums Müns­ter. Dort be­treue ich in der Kir­chen­ent­wick­lung den Fach­be­reich Mu­sik.

Im Rah­men ei­nes Lehr­auf­trags un­ter­richte ich Kir­chen­mu­sik und Or­gel an der Uni­ver­si­tät Vech­ta.

Ich ge­hö­re der Li­tur­gie- so­wie der Kir­chen­mu­sik­kom­mis­si­on des Bi­schofs von Mün­ster an, sit­ze im Vor­stand der Ar­beits­ge­meinschaft der Äm­ter und Re­fe­ra­te für Kir­chen­mu­sik in Deutsch­land (AGÄR), bin Mit­glied der Kon­fe­renz der Lei­ter­in­nen und Lei­ter kir­chen­mu­si­ka­lisch­er Aus­bil­dungs­stät­ten in Deutsch­land (KdL), der Ver­ei­ni­gung der Or­gel­sach­verstän­di­gen in Deutsch­land (Bei­rat für die Aus­bildung), VOD, der Ge­sell­schaft der Or­gel­freun­de (GDO) so­wie der Ge­sell­schaft für Mu­sik­theo­rie (GMTh). Ich en­ga­gie­re mich nach wie vor für den Ver­ein Kir­chen­mus­ik in St. Re­mi­gi­us Vier­sen e.V.

Auf der Agenda

17. Februar 2025, 14:00 Uhr:
Jahrestagung von AGÄR und KdL
Giersmauer 35
33098 Paderborn

Webseite

Ich be­trei­be die­se Web­sei­te seit 2006 — mit un­ter­schied­li­chen In­ten­tio­nen, Tech­ni­ken und auch läng­er­en Pau­sen. Da­her rüh­ren He­te­ro­ge­ni­tät und Un­voll­stän­dig­keit der über die Such­funk­ti­on zu­gäng­li­chen Sei­ten­er­geb­nis­se.

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Zugfahren

Gestern war ich in Köln, und gegen meine Gewohnheit bin ich mit dem Zug gefahren: mir gefällt es bisweilen, nicht auf den Verkehr achten zu müssen. Zugfahrend versuche ich meist, zu lesen. Oft genug aber werde ich stattdessen zum Beobachter.

In dem Viererabteil rechts tuscheln zwei Frauen mit grell rot geschminkten Lippen ungeniert halblaut über die beiden Jugendlichen vor Ihnen, die offensichtlich Schwestern sind. Der älteren Schwester ist dies sichtlich unangenehm, sie wird sichtbar verlegen, ohne etwas gegen die unangenehme Situation unternehmen zu können. Vor mir betreibt eine Karnevalsgruppe auf der Heimfahrt bemerkenswert leise Konversation. Ihre knallbunten Hippiekostüme mit ebensolchen Stirnbändern stehen in krassem Gegensatz zu den geschmeidig vorgetragenen, durchaus sehr konservsativen Positionen, die sie diskutieren. Hinter mir versucht eine wohlmeinende osteuropäische Frau vergeblich, sich durch vorsichtiges Nachfragen und Hilfsangebot um einen ihr gegenüber sitzenden und vor sich hinschluchzenden weiblichen Teenager zu kümmern. Aber dieser schüttelt nur stumm den Kopf, so daß es bis zu seinem Aussteigen unklar bleibt, ob es sich um einen existentiellen Liebeskummer oder gar um etwas Ernstes handelt, das die Tränen verursacht.

Und dennoch, obgleich ich wissend Teil des Ganzen bin und sogar genau so empfinde, ist es bedrückend: das kalte Nebeneinander aller, das Vermeiden von Konversation, Inanspruchnahme oder Verwickeltsein.

29. Januar 2018