Thorsten Konigorski

Ich bin Mu­si­ker und ar­bei­te als Re­fe­rent und Or­gel­sach­ver­stän­di­ger im Bi­schöf­lich Müns­ter­schen Of­fi­zia­lat, der kirch­li­chen Ver­wal­tungs­be­hör­de für den nie­der­säch­sisch­en Teil des Bis­tums Müns­ter. Dort be­treue ich in der Kir­chen­ent­wick­lung den Fach­be­reich Mu­sik.

An der Uni­ver­si­tät Vech­ta ha­be ich ei­nen Lehr­auf­trag Or­gel.

Ich ge­hö­re der Li­tur­gie- so­wie der Kir­chen­mu­sik­kom­mis­si­on des Bi­schofs von Mün­ster an, sit­ze im Vor­stand der Ar­beits­ge­meinschaft der Äm­ter und Re­fe­ra­te für Kir­chen­mu­sik in Deutsch­land (AGÄR), bin Mit­glied der Kon­fe­renz der Lei­ter­in­nen und Lei­ter kir­chen­mu­si­ka­lisch­er Aus­bil­dungs­stät­ten in Deutsch­land (KdL), der Ver­ei­ni­gung der Or­gel­sach­verstän­di­gen in Deutsch­land (Be­irat für die Aus­bildung), VOD, der Ge­sell­schaft der Or­gel­freun­de (GDO) so­wie der Ge­sell­schaft für Mu­sik­theo­rie (GMTh). Ich en­ga­gie­re mich nach wie vor für den Ver­ein Kir­chen­mus­ik in St. Re­mi­gi­us Vier­sen e.V.

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Die­se Sei­te exis­tiert seit 2006 und hat­te un­ter­schied­li­che In­ten­tio­nen, Er­schei­nungs­bil­der und wur­de mit un­ter­schied­li­chen Con­tent-Ma­nage­ment-Sys­te­men be­trie­ben. Sie er­leb­te auch län­gere Pau­sen­zei­ten. Da­her rüh­ren Un­voll­stän­dig­keit und He­te­ro­ge­ni­tät der über die Such­fun­kti­on zu­gäng­li­chen Sei­ten­er­geb­nis­se.

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Ambiguität

Reclam

Reclam

Im Nachgang des erwähnten Workshop-Tags hatte ich nach vielen eigentlich wirklich erfreulichen Gesprächen diesbezüglich – insbesondere mit den Gemeinde-  und Pastoralreferenten der Pfarrei – die durchaus bittere Erkenntnis, dass die Frage nach künstlerischer Beschaffenheit, nach der nicht zwangsläufig schon wertenden „Qualität“ von Musikstücken, auch bei gutem Willen oft scheitert – aus einer Vielzahl von Gründen.

Nach einem Trip am Freitag nach Vechta, um mit Stefan Decker und Dominik Blum einige Modalitäten für meinen Dienstantritt dort zu besprechen, überreichte mir letzterer das bemerkenswerte Reclam-Bändchen „Die Vereindeutigung der Welt“ von Thomas Bauer. Darin beschäftigt sich der Autor mit der signifikanten Zunahme der gesellschaftlichen und kulturellen Ambiguitätsintoleranz. Ich erkannte beim Lesen, dass ich etliches daraus schon kannte – in meiner Social-Media-Blase war es vorwiegend von Theologen besprochen worden (insbesondere der Satz: „Ein guter Indikator für die Ambiguitätstoleranz westeuropäischer Gesellschaften ist der jeweilige Zustand der katholischen Kirche, denn die katholische Kirche ist überraschend ambiguitätstolerant“).

Für mich als Musiker finde ich – vor dem Hintergrund des erwähnten Workshoptags und der eingangs umrissenen Kommunikationsproblematik – folgende Passagen aus dem Büchlein zitierenswert (es geht um Musik): Wenn sich Qualitätsunterschiede nicht mit eindeutigen Kriterien feststellen lassen, dann erscheint es einfacher zu sein zu sagen, es gebe gar keine Qualitätsunterschiede, als über nicht leicht zu präzisierende, aber dennoch vorhandene Qualitätsunterschiede nachzudenken. Hier dagegen sei festgehalten, dass es Qualitätsunterschiede gibt, daß etwa ein Schlager-Tralala nicht dieselbe Qualität hat, wie der eingangs erwähnte Punksong von Nina Hagen, und dass beide wiederum eine andere Qualität haben als etwa ein Streichquartett von Alban Berg. [...] Neben der Religion bergen die Künste das größte Ambiguitätspotential. Die Gesellschaft wird davon aber nur profitieren können, wenn der Ambiguitätsvernichtung durch ihre Trivialisierung im marktradikalen Kapitalismus Einhalt geboten wird.

26. Januar 2019